50 Jahre: Musica Sacra feiert Jubiläum 2023 mit Werken von Johann Sebastian Bach

An den fünf Sonntagen zwischen dem 10. September und dem 8. Oktober beweist die Kirchenmusik einmal mehr ihre Vielfalt. Seit 1973 holen Diözese und Stadt jährlich heimische und internationale Künstler:innen der Kirchenmusik nach St. Pölten. Das Jubiläumsjahr steht im Zeichen der historischen Aufführung sowie der modernen Improvisation von Bachs Werken.

Foto: Lukas Kalteis

Foto: Lukas Kalteis

Vor 50 Jahren riefen Stadt und Diözese den Verein zur Veranstaltung Internationaler Kirchenmusiktage in Niederösterreich ins Leben. Der Dom zu St. Pölten, die Stiftsbasilika Lilienfeld und Stiftskirche Herzogenburg werden seither jährlich Veranstaltungsorte des Festivals Musica Sacra. Zum Jubiläumsjahr zieht sich ein prominenter Name durch das Programm: Johann Sebastian Bach, der mit seinen Werken so viele nachfolgende Komponisten inspirierte. An den fünf Sonntagen zwischen 10. September und 8. Oktober beweist die Kirchenmusik einmal mehr die Vielfalt und Aktualität von Bachs Werken. Diese rühmte bereits Ludwig Van Beethoven mit der Aussage: „Nicht Bach, Meer sollte er heißen“.

Wie schon im Vorjahr steht die Gegenüberstellung einer historischen Aufführung und einer modernen Improvisation der Werke mit zeitgenössischen Mitteln im Zentrum des Programms. So zeigen Dirigent Otto Kargl und die Cappella Nova Graz, wie Bachs Werke im 18. Jahrhundert klangen, während Komponist Wolfgang Mitterer mit dem Jakob Prandtauer Ensemble, Wolfgang Puschnig, Roland Schueler und Organist Ludwig Lusser die Kantaten des Musikgenies modern verpackt und so in ungewohnter Form neu erlebbar macht.

Die Besetzung ist gewohnt hochkarätig. „Von Pieter Van Dijk, der in der Orgelszene zur Weltspitze gehört, über Christina Gansch, die am Konservatorium in St. Pölten studierte und als Sopranistin eine internationale Karriere macht, bis zum berühmten ungarischen Trompeter Gábor Tarkövi, sind im Jubiläumsjahr sehr bedeutende Musiker:innen dabei“, erklärt Intendant Ludwig Lusser.

Die herausragende Qualität der Künstler:innen ist einer der Schwerpunkte des seit 50 Jahren bestehenden Festivals. Seit 1973 kommen jährlich heimische Künstler:innen sowie weltweit bekannte Organist:innen, Dirigenten, Ensembles und Solisten in die drei Veranstaltungsorte. „Es ist ein österreichweit einzigartiges Festival, das weit über die Landesgrenzen strahlt. Die Diözese, die Stifte sowie die Städte St. Pölten, Lilienfeld und Herzogenburg arbeiten in dieser Form seit nunmehr einem halben Jahrhundert erfolgreich zusammen“, so Ludwig Lusser. Dabei stand das Jahr 1973 unter keinem guten Stern. Da in Niederösterreich die Maul- und Klauenseuche grassierte, musste das erste Festival verschoben werden. Es entwickelte sich trotz mancher Widrigkeiten zu einem Fixpunkt des St. Pöltner Kulturkalenders im Herbst.

„Tradition verpflichtet, daher wollen wir das Festival „Musica Sacra“ in dieser Form weiterführen, aber zugleich offen für Neues und Innovatives bleiben“, gibt Intendant Ludwig Lusser das Ziel für die folgenden Jahre vor.