International renommierte Künstler:innen und junge vielversprechende Talente, ein außergewöhnliches Oratorium, exklusive Kammermusik, symphonische Werke und fantastische Orgelklänge waren 2024 in St. Pölten, Herzogenburg und Lilienfeld zu erleben. Zudem gab es unter der Leitung von Neo-Intendant Valentin Kunert auch erstmals ein spezielles Programm für Kinder. In der 51. Festivalsaison präsentierte das Festival Musica Sacra, das niederösterreichweit älteste Festival für Kirchenmusik, ein sehr attraktives und abwechslungsreiches Musikprogramm auf hohem künstlerischem Niveau und betrat mit Domkapellmeister Valentin Kunert als künstlerischem Leiter neue musikalische Pfade. In der Konzertauswahl spiegelten sich stets zwei Fragen wider: Gibt es eine Trennlinie zwischen sakraler und weltlicher Musik? Und wie spirituell kann eine Symphonie Gustav Mahlers sein?
Den Auftakt am 8. September im Dom zu St. Pölten mit Arthur Honeggers packendem Oratorium „König David“ gestaltete die Domkantorei St. Pölten und das Johann-Strauß-Ensemble, das sich aus hervorragenden Musikern des Bruckner Orchesters zusammensetzt. Die Solopartien übernahmen die international angesagten Opernsängerinnen Christina Gansch und Mezzosopranistin Marie Seidler sowie der in allen Stilen beheimatete Tenor Bernhard Berchtold. In der Rolle des Erzählers leitete der österreichische Star-Schauspieler und Regisseur Karl Markovics durch das biblische Drama, welcher mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde ¬– darunter der Österreichische Musiktheaterpreis, der Deutsche Schauspielpreis, der Österreichische Filmpreis und der Prix Europa Cinemas Label (64. Filmfest in Cannes).
Das zweite und dritte Konzert des Festivalreigens mussten leider aufgrund der Hochwasserkatastrophe im Bezirk St. Pölten kurzfristig verschoben werden. So fand das für Solo-Konzert von Cellist Matthias Bartolomey im jahrhundertealten Dormitorium, das mit seinem imposanten Rippengewölbe eine perfekte Akustik lieferte, erst am 28. September statt.
Auch das Orgelkonzert „Bruckner und Schmidt jubilieren“ musste den Naturgewalten weichen und fand daher erst am 5. Oktober in der Prandtauerkirche statt, die damit als Spielort bei Musica Sacra ihr Debüt feierte. Der Osnabrücker Domorganist Balthasar Baumgartner gab auf der Sauer-Orgel, die registerstärkste Orgel des Landes, Werke von Bruckner und Schmidt zum Besten.
An drei Terminen entführten Erzähler Wolfram Becker und Organist Daniel Tepper die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer beim Kinderkonzert, dem vierten Programmpunkt des Festivals, in ein musikalisches Abenteuer. Johann Sebastian Bachs großartige Orgelmusik flankiert in einem spannenden Orgel-Erzähltheater die anschauliche Bibel-Geschichte um den Bau von Noahs Arche standen dabei für Kinder im Alter zwischen 5-10 Jahren am Programm.
„Illuminating Sound“ war der Titel des fünften Konzerts, bei dem Christa und Gerald Schönfeldinger am 21. September mit ihrer Glasharmonika mystische Klänge in die Stiftskirche Herzogenburg brachten. Gemeinsam mit Instrumentalisten des Mozarteum Orchesters wurde der Abend zu einem wahren Klangerlebnis.
Den eigentlichen Abschluss des Festivals am 22. September markierten Werke von Gustav Mahler und Max Bruch bei „Der Himmel hängt voll Geigen“ im Dom zu St. Pölten. Unter der Leitung von Domkapellmeister Valentin Kunert brillierten die Solist:innen Christina Gansch und Matthias Bartolomey mit dem Johann-Strauss-Ensemble.
Wie gewohnt gab es heuer im Rahmen des Festivals Musica Sacra auch drei musikalisch umrahmte Gottesdienste in der Domkirche St. Pölten, der Stiftsbasilika in Lilienfeld und der Stiftskirche in Lilienfeld.